Katja schreibt
Er-wachsen auf dem Weg
- 1. November 2011
- Gepostet von: Katja Ivanschütz
- Kategorie: Poesie

Er-wachsen auf dem Weg
Proviant auf meinem Wege
Mutter hat es ja so gut gemeint
vertraut, bekannt und wärmend
um Geborgenheit mir zu gewähren
vor dem Donnerwetter in der Welt.
Neue Wege und Laternen
erhellen Fremde und Gefährten
in dunklen, engen Gassen
drück ich den Ranzen an die Brust
suche Halt an seiner Schwere.
Da wird die Dunkelheit mir dann zu finster
kann kein frohes Grün mehr finden
nehm den Wanderstock zu Herzen
lasse Stein und Ziegel liegen.
Durch dichten Nebel, feuchte Erde
zieht sich mein Wege
steil bergauf
über Wurzelwerk und Steine
stolpern meine müden Bein.
Einsamkeit treibt mich voran
welche Hand soll mich nun nähren?
Mutter Erde treibt ihr Spiel
pflücke Blätter, Kräuter, Beeren
eiskaltes Wasser stillt mich dann.
Ruhe auf bemoostem Boden
Vöglein singen nicht in der Nacht
es knirscht, ein Eichhörnchen knackst und raschelt
huscht in sein Versteck im Wald.
Die ganze Nacht schon steh ich still
unter sternenklarem Himmelszelt
kalte Stiefeln auf feuchtem Boden
den Weisen nach zu ahnen.
Beim ersten Sonnenstrahl am Morgen
leg ich mich dann sanft zur Ruh
der Vergangenheit schließ ich die Augen
und knöpfe mir den Mantel zu.
Zu Mittag öffnet sich die Sicht
auf die Berge rundum rein
lass den leren Ranzen liegen
und nehm ein Wiesenblümchen
im Knopfloch mit mir heim.